Vereinschronik

der Freiwilligen Feuerwehr Ebermergen

 
Die Freiwillige Feuerwehr Ebermergen wurde am 25. Oktober 1885 gegründet. Die Initiative zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr ging vom damaligen königlichen Bezirkamtmann Schleifer aus Donauwörth aus. Dieser wurde – wie schon seine Amtsvorgänger´- immer wieder bei der Gemeindeverwaltung vorstellig, um sich für die Gründung einer Feuerwehr einzusetzen. Erst im Jahre 1885 konnte er den damaligen Bürgermeister Widemann und die Gemeindeverwaltung davon überzeugen, dass eine eigene Ortsfeuerwehr mehr Nutzen als Unkosten bringe.

Schließlich setzte die Gemeindeverwaltung für den 06. September 1885 eine Gründungsversammlung an. Bürgermeister Widemann betonte dabei die Notwendigkeit der Gründung einer Ortsfeuerwehr; unter anderem verwies er darauf, dass die Meisten anderen Gemeinden im Bezirk bereits eigene Feuerwehren hätten. Unterstützung erfuhr der Bürgermeister insbesondere vom damaligen Schullehrer Friedrich Weidner, der in einer Feuerwehr vor allem für junge Leute erzieherische Vorteile sah.

In der Gemeindeversammlung sollten sich die Bürger sogleich in die ausgelegte Liste eintragen und als Mitglieder dem neuen Verein beitreten. Die Niederschriften berichten, dass kein einziger Bürger Ebermergens sich sofort breit erklärte, dem zu gründenden Verein beizutreten. Vielmehr sprach sich ein Versammlungsteilnehmer sogar vehement gegen eine Vereinsgründung aus.
Der Müllermeister Christian Dürrwanger wollte sich damit nicht abfinden und so bemühte er sich um Eintragungen auf der Mitgliederliste der Freiwilligen Feuerwehr.

So ist die Eintragung folgender zwölf Ebermergener Bürger in der Mitgliederliste dokumentiert:

1. Christian Dürrwanger 7. Friedrich Hubel
2. Friedrich Stegner 8. Friedrich Schönle
3. Konrad Rauter 9. Johann Buser
4. Franz Mielinger 10. Karl Maier
5. Konrad Kornmann 11. Heinrich Arzberger
6. Michael Stark 12. Friedrich Krauß

Nach damaligem Vereinsrecht reichten diese zwölf Personen noch nicht aus, um einen Verein zu gründen. Daher wurde weiter im Ort für den Verein geworben.
Mittlerweile war auch der Oberlehrer Friedrich Weidner bereit dem Verein beizutreten, was auch bei anderen Bürgern ein Umdenken bewirkte. So lud Bürgermeister Widemann am 25. Oktober 1885 zu einer zweiten Gründungsversammlung ins Schulhaus ein. Diesmal wurden aber nur noch solche Bürger eingeladen, von denen angenommen wurde, dass sie einer Gründung positiv gegenüber standen.

In dieser Versammlung traten weitere 17 Mitglieder dem Verein bei.

Im einzelnen waren dies Friedrich Weidner, Wilhelm Prügel, Johann Eberhard, Georg Bayer, Johannes Ostertag, Michael Oberländer, Friedrich Bauer, Johann Feldmeier, Kaspar Bachmann, Johann Rau, Heinrich Schreitmüller, Kaspar Schönle, Johannes Spielberger, Konrad Schreitmüller, Johannes Prügel, Gottfried Kechele und Georg Schönle.

An diesem Abend erklärte Bürgermeister Widemann die Freiwillige Feuerwehr Ebermergen als gegründet.

Erster Vereinsvorsitzender wurde Friedrich Weidner. Zum ersten Kommandanten der Wehr wurde Christian Dürrwanger gewählt.

Die erste Generalversammlung fand am 30. Oktober 1885 statt. Dabei traten weitere 10 Mitglieder der Wehr bei. In dieser Versammlung konstituierte sich die erste Vorstandschaft der Wehr:

Kassierer: Wilhelm Prügel
Zugführer der Steigermannschaft: Kaspar Wiedemann
Zugführer der Spritzenmannschaft: Heinrich Ableitner
Zugführer der Rettungsmannschaft: Johannes Mitzel
Signalisten: Konrad Rauter und Johann Feldmeier

Es sollten künftig monatliche Vereinsversammlungen im Schulhaus abgehalten werden. Der Vereinsbeitrag wurde eine monatliche Mitgliedsabgabe in Höhe von 20 Pfennig festgelegt, die bei den Versammlungen in bar zu entrichten war.

In den ersten Jahren wurden die notwendigsten Requisiten und Ausrüstungsgegenstände vom Verein selbst angeschafft. So erscheint z.B. in den Belegen von 1886 die Anschaffung von 40 Messinghelmen zu je 4 Mark. Wie knapp die damaligen finanziellen Möglichkeiten waren, zeigen die Aufzeichnungen, in denen vermerkt ist, dass die Brandkasse einen Vorschuss von 100 Mark gewährt wurde und der Vorstand und Oberlehrer Weidner dem Verein immer wieder private Darlehen gewährte.

1888 schaffte die Ebermergener Wehr eine Standarte aus rotem Tuch mit gesticktem Ortsnamen an

Bereits im ersten Jahr nach Gründung kam die erste Bewährungsprobe unserer Wehr. Am 13. August 1886 brannte das Anwesen des Fischers und Söldners Schröppel in Ronheim. Neben den 36 Feuerwehrleuten aus Ebermergen waren unter Führung des Harburger Kommandanten Haselbeck auch die Wehren aus Harburg, Heroldingen und Großsorheim im Einsatz.

Am 11. Juli 1888 wurde die Wehr zum ersten Mal zu einem Brand in Ebermergen gerufen. In der Scheune von Johannes Prügel, Fischergasse war ein Brand ausgebrochen.

Die zu Hilfe eilenden Feuerwehren aus Wörnitzstein, Harburg, Mauren, Brünsee-Marbach und Ronheim konnten nur mit größter Mühe eine Ausbreitung des Brandes auf benachbarte Anwesen verhindern. Beim Löscheinsatz waren insgesamt 299 Personen beteiligt. Da es im selben Anwesen drei Tage später erneut zu einem Brandausbruch kam, vermuteten die Verantwortlichen Brandstiftung.

Durch die zahlreichen Einsätze in den ersten Jahren des Bestehens verstummten die anfänglichen Kritiker zunehmend. Zehn Jahre nach ihrer Gründung verzeichnete die Freiwillige Feuerwehr Ebermergen bereits 67 aktive und 15 passive Mitglieder.
Mittlerweile war die Feuerwehr auch zu einem im Dorf integrierten Verein geworden, was man auch daran sieht, dass sich der Verein neben der Haupttätigkeit der Brandbekämpfung mittlerweile auch gesellschaftlich engagierte. Besonders erwähnt sei hier das legendäre „Feuerwehr-Kränzle“, das am 11. Januar 1903 erstmals veranstaltet wurde und bis heute noch vielen im Dorf ein Begriff ist.

Wie ein Blick ins Inventarverzeichnis vom 15.Januar 1913 zeigt, dass die Wehr für damalige Verhältnisse auch schon sehr gut ausgestattet war. So verfügte man zum Beispiel über 1 siebenmeterlange Anstellleiter mit Stützstangen, 3 weiterer lange Leitern ohne Stützstangen, 5 Dachleitern, einen Steigergerätewagen, sowie eine fahrbare Schlauchhaspel. Insgesamt waren u.a. über 250m Hanfschläuche, 4 Strahlrohre und 5 Saugschläuche vorhanden. Die Feuerwehr besaß damals schon eine Saug- und Druckspritze und 2 Spritzen ohne Saugwerk – angetrieben natürlich nicht mittels eines Motors sondern noch durch menschliche Arbeitskraft. Für das Rettungswesen besaß man sogar eine tragbare Sanitätstrage, sowie eine Sanitätstasche. Außerdem waren insgesamt 87 Uniformröcke und 98 Messinghelme angeschafft.

Auf die Uniformierung wurde im Allgemeinen sehr viel Wert gelegt. So ist im Protokoll einer Ausschusssitzung vom 16. Dezember 1927 dokumentiert, dass der Verein erstmals in seiner Geschichte beim damaligen Ebermergener Darlehenskassenverein eine Schuld von 300 Mark aufgenommen hat, um beim Schneidermeister Kunold aus Genderkingen Uniformen für 330 Mark zu bestellen.

Natürlich drängte sich bei derart hohen Investitionen auch die Frage nach der Bezuschussung durch die Gemeinde auf. Es kann im Nachgang nicht endgültig geklärt werden, ob regelmäßig Zuschussanträge an die Gemeinde gerichtet wurden. Allein die Tatsache, dass in der Folgezeit einige Gemeinderatsmitglieder und viele Jahre auch Bürgermeister Dienst in verantwortlichen Positionen taten lässt vermuten, dass die Feuerwehr von dieser Seite Unterstützung erfuhr. So leitete zwischen 1909 bis 1921 der damalige Bürgermeister Johann Rau auch die Geschicke der Feuerwehr als Vorstand.
So ist dokumentiert, dass in den Jahren 1909 und 1921 die Gemeinde zum Beispiel 77% bzw. 69% der Ausgaben für das Feuerlöschwesen trug.

Eine schwierige Zeit für die Freiwillige Feuerwehr in Ebermergen war – wie für alle anderen Gemeinschaften auch – die Zeit des 1. Weltkrieges. Von den insgesamt 96 Feuerwehrkameraden wurden 84 einberufen. Somit war der Brandschutz in Ebermergen nicht mehr in der gewohnten Art und Weise sichergestellt, zumal es sich bei den noch verbliebenen Männern um ältere oder passive Mitglieder handelte.
So geht aus den Analen hervor, dass im Jahr 1913 in Ebermergen eine Pflichtfeuerwehr eingesetzt wurde, da die Aufgaben der Feuerwehr allein mit freiwilligen Kräften nicht erfüllt werden konnten. Insgesamt 14 Männer wurden verpflichtet, um die Aufgaben der Feuerwehr in den Kriegszeiten zu übernehmen.
Auch der damalige Kommandant Andreas Stegner wurde eingezogen. Der bisherige Zugführer Andreas Hetzer übernahm seine Aufgaben und schaffte es, die Feuerwehr wieder einsatzfähig zu machen. So wurden beispielsweise 30 Jugendliche unter 18 Jahren in die Feuerwehr aufgenommen und integriert.

Ebermergen hatte trotz aller Not wieder eine schlagkräftige Feuerwehr.

Folgende Feuerwehrkameraden sind im 1. Weltkrieg gefallen:

Johann Falch, Heinrich Ortner, Georg König, Heinrich Spielberger, Friedrich Beck, Karl Bayer, Karl Göttler, Kaspar Loh, Gottlieb Eger und Johann Kopp.
Johann Döwich und Johann Spielberger erlagen ihren schweren Verwundungen in den Lazaretten in Bonn bzw. Augsburg.

Nach Kriegsende gelang es unter den damaligen Vorständen Rau und Wagenknecht und den Kommandanten Stegner und Hetzer innerhalb kurzer Zeit wieder eine gut ausgerüstete Wehr in Ebermergen zu organisieren.

Im Jahr 1930 verzeichnete der Verein bereits wieder 132 Mitglieder.

Im Jahr 1934 ist in den Analen die Anschaffung der ersten Motorspritze vom Typ Magirus dokumentiert. Vorstand war mittlerweile der damalige Bürgermeister Rau, der nach dem plötzlichen Tod von Friedrich Wagenknecht, das vakante Amt im September 1931 übernommen hatte.

Am 17. Mai 1936 feierte die Feuerwehr in Ebermergen ihr 50 jähriges Gründungsfest. Die Feierlichkeiten begannen mit einem gemeinsamen Kirchgang um 13.00 Uhr. Anschließend fand eine Schauübung von 120 Aktiven statt, ehe ab 18.00 Uhr die Musikkapelle Wörnitzstein im Gasthaus Karl Schreitmüller zum Tanz aufspielte.
An diesen Feierlichkeiten nahmen neben dem Bezirksbrandinspektor König und dem Kreisbrandmeister Weidner auch die Nachbarwehren aus Brünsee-Marbach, Mauren, und Wörnitzstein teil.

Was dann folgte, waren wieder schwere – wahrscheinlich die schwersten Jahre in der Geschichte der Wehr. Im Jahr 1936 trat Kommandant Dürrwanger ohne Angabe von Gründen zurück. Bürgermeister Rau teilte den Rücktritt dem Ortsgruppenleiter der NSDAP mit und schlug als Nachfolgen den Landwirt Karl Falch als neuen Kommandanten vor. Dieser Vorschlag wurde vom Gemeinderat und dem Verwaltungsrat der Feuerwehr unterstützt. Am 06. Februar 1936 wurde von Seiten der Ortsgruppenleitung dem „Ersuchen“ entsprochen. An wie bisher übliche Wahlen war nicht mehr zu denken.

Bald hatte der Kommandant den Titel „Führer Freiwilligen Feuerwehr“ angenommen. Es war nicht verwunderlich, dass es innerhalb der Feuerwehr immer mehr militärische Aspekte gab.

Am 01. März 1941 wurde für unsere Wehr der Einsatz bei Luftangriffen verfügt.

Es wurden Einsatzgruppen wie Melder, Veterinärtrupps, Löschtrupps, ein Sanitätstrupp, ein Bergungstrupp sowie ein Entgiftungstrupp gebildet.

Durch eine Mitteilung im Amtsblatt des Landkreises Donauwörth vom 04. September 1942 Nr. 32 wurden die Feuerwehren als “Hilfsverbände der Ordnungspolizei“ tituliert und der SS- und Polizei-Sondergerichtsbarkeit unterstellt.

Der Krieg hatte sich mittlerweile zum Weltkrieg entwickelt und wieder mussten fast ausnahmslos alle dienstfähigen Feuerwehrkameraden einrücken. Gemäß einem Schreiben des Landratsamtes an alle Feuerwehren galt es jedoch die Schlagkraft der Wehren zu erhalten. Die Führer der Feuerwehren wurden aufgefordert, bis zum 01. März 1945 eine Truppe aus Feuerwehrhelferinnen aufzustellen und auszubilden.

Folgende Frauen Ebermergens wurden ab sofort zum Feuerwehrdienst herangezogen:

Röthinger Hilde, Stark Magdalena, Hubel Frieda, Prügel Carolina, Kraus Frieda, Kechele Sofie, Schick Mina, Frisch Anna, Faul Magdalena, Rauter Maria, Löw Maria, Bayer Anna, Falch Katharina, Schreitmüller Johanna, Geiß Maria, Dambauer Margaretha, Mielinger Babette, Falch Sofie, Bayer Maria, Meier Margarete, Schönle Wilhelmine, Tuffentsammer Lina und Stegner Magdalene.
Auch wenn die Dienstzeit dieser Frauen nur von kurzer Dauer war, möchten wir an dieser Stelle es nicht versäumen ihnen einen besonderen Dank dafür auszusprechen, dass sie bereit waren, die Pflichten der Feuerwehr in dieser schweren Zeit wahrzunehmen.

In den letzten Kriegswochen löste sich die Freiwillige Feuerwehr Ebermergen auf. Erst im Oktober 1946 wurde der Ebermergener Gemeinderat Köberlein beauftragt, eine neue Feuerwehr zu gründen. Jakob Köberlein übernahm die Funktion als Kommandant und Vorstand. Köberlein verstarb allerdings nach kurzer Krankheit am 08. Dezember 1946. Am 10. Januar 1946 wurde dann schließlich Fritz Meidert mit der Führung der Feuerwehr beauftragt. Am 19. Januar 1946 fand bereits wieder das erste „Feuerwehr-Kränzle“ seit acht Jahren statt.

Aufgrund von Verwerfungen mit dem TSV Ebermergen wurden aber bereits am 01. März 1947 wieder Neuwahlen erforderlich. Dabei wurde Kommandant Meidert abgesetzt. Neuer Vorstand und Kommandant wurde Johann Loi.
Mittlerweile ging es mit der Feuerwehr auch wieder bergauf. In den Übungen nahmen durchschnittlich wieder 40 – 50 Personen teil.

Die Wahlen am 20. Dezember 1950 erbrachten keine personellen Änderungen in den Führungsdienstgraden. Neben den Wahlen stimmten die Mitglieder erstmals einer Mustersatzung zu. Folgende Punkte wurden abweichend zur Mustersatzung beschlossen:

Die Feuerwehr wollte sich nicht ins Vereinsregister eintragen lassen. Das Dienstalter beträgt 45 Jahre. Es wurden fünf Übungen jährliche festgelegt. Des Weiteren wurde der Gemeinde empfohlen auch in Ebermergen eine Feuerschutzabgabe zu erheben.

Zudem wurde an diesem Abend beschlossen, für die 34 im 2. Weltkrieg gefallenen Kameraden eine Ehrentafel anfertigen zu lassen.
In einer feierlichen Zeremonie enthüllte Kommandant Johann Loi diese Ehrentafel am 05. Juni 1951 mit den Worten:

„Den Toten zur Ehre,

den Kameraden zur Erinnerung,

der Jugend zu Mahnung und Vorbild“

 

Folgende Feuerwehrkameraden ließen im 2. Weltkrieg ihr Leben:

Friedrich Beck, Friedrich Bayer, Christian Mitzel, Friedrich Stegner, Wilhelm Prügel, Willi Bayer, Hans Renner, Johann Wiedemann, Karl Prügel, Hans Ramler, Konrad Falch, Hans Bayer, Karl Hubel, Georg Eberhart, Karl Wiedemann, Friedrich Eberhart, Friedrich Mitzel, Hermann Rohrer, Karl Fischer, Konrad Seiler, Andreas Stippler, Fritz König, Heinrich Meidert, Fritz Tuffentsamer, Johann Prügel, Georg Widemann, Andreas Metzger, Willi Prügel, Karl Kechele, Hans Kilian, Wilhelm Hertle, Friedrich Prügel, Matthias Bayer und Hans Läpple.

Am 11. Dezember 1956 wurde eine neue Motorspritze der Fa. Ziegler aus Giengen an der Brenz angeschafft, da die alte Spritze nach nunmehr 22 Jahren nicht mehr einsatzfähig war.

Mit der Generalversammlung am 05. Dezember 1959 wurde mit den Vorbereitungen auf das 75-jährige Gründungsfest im Jahr 1960 begonnen. Ein insgesamt siebenköpfiger Festausschuss übernahm die Organisation des Festes, das am 09 und 10. Juli 1960 stattfinden sollte. Die Patenschaft übernahm die Freiwillige Feuerwehr Brünsee-Marbach.

Zu diesem Zweck wurden eigens 25 komplette Uniformen und 20 Helme gekauft, die unter Anderem mit einem Zuschuss in Höhe von 1.000 DM von der Gemeinde unterstützt wurden. Es wurden bei bestem Wetter insgeamt 38 hl Bier ausgeschenkt, die Maß zu je 1,20 DM.

In der Generalversammlung am 03. Dez. 1960 wurde der Beschluss gefasst, wieder einen Vorstand zu wählen. In der Abstimmung setzte sich Altkommandant Johann Loi gegen Bürgermeister Rau durch; als Kommandant wurde Friedrich Fischer, sowie als sein Stellvertreter Hans Kornmann gewählt.

Im Jahr 1961 legten erstmals 18 Feuerwehrkameraden das Leistungsabzeichen in Bronze ab. Die Ausbildung dieser Männer leitete der Zugführer und spätere Vorstand Heinrich Gruber.

Ein Ereignis von herausragender Bedeutung war der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in den Jahren 1964 und 1965.

Nachdem nun das Feuerwehrgerätehaus seiner Bestimmung übergeben war, machte man sich Gedanken über ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug. In der Generalversammlung vom 03. Dezember 1967 machte sich Kreisbrandmeister Ziegler für die Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeugs stark, das im Vergleich mit dem ebenfalls zur Diskussion stehenden Anhänger weitaus mehr Vorteile bot und nur unwesentlich teurer war. Zudem mahnte er zukunftsorientiert zu denken.

Es dauerte dennoch bis zum 19. Oktober 1974, bis die Ebermergener Feuerwehrmänner das neue Fahrzeug in Empfang nehmen konnten. Das Tragkraftspritzenfahrzeug wurde im Rahmen einer Schauübung in Dienst gestellt.

In der anschließenden Feierstunde übergab Bürgermeister Rau dem Kommandanten Hans Kornmann den Schlüssel für das neue Fahrzeug, ein Magirus Tragkraftspritzenfahrzeug auf Basis Ford Transit FT130 mit 65 PS. Der Grundpreis des Fahrzeugs betrug 18.874,00 DM.

Der erste größere Bewährungsprobe für das neue Fahrzeug ergab sich am 11. Juni 1976, als die Wehr zu einem Flächenbrand entlang der Bahnlinie Donauwörth – Treuchtlingen, der sogenannten „Treuchtlinger Streck’ “ gerufen wurde.

Als besonderer Einsatz seien hier auch die Hochwassereinsätze im Mai und Juni 1978. Nach heftigen Regenschauern trat der Reisbach über die Ufer. Die Verrohrung des Baches erwies sich den Wassermassen nicht gewachsen. Über mehrere Tage war die Wehr im Einsatz um Dämme mit Sandsäcken zu errichten, Vieh aus den Stallungen zu retten oder Keller auszupumpen.

Insbesondere bei den Abnahmen zur Leistungsprüfung kam bei den aktiven Kameraden immer wieder der Wunsch nach Schutzanzügen auf. In der Vorstandsitzung vom 02. Juli 1979 beschloss kam die Vorstandschaft diesem Wunsch nach und beschloss die Anschaffung von 13 Schutzanzügen auf Kosten des Vereins. In der Generalversammlung am 23. November 1979 lobte der damalige Bürgermeister der Stadt Harburg Schneider diese Initiative und sagte im Gegenzug die vollständige Kostenübernahme durch die Kommune zu.
In dieser Generalversammlung standen außerdem Neuwahlen auf der Tagesordnung. Im Laufe der Versammlung stellte sich kein Vorstandsmitglied für eine Neuwahl zur Verfügung – ein Novum in der bisherigen Geschichte.

Nach intensiven Diskussionen und eindringlichen Appellen konnte schließlich die Vorstandschaft doch noch neu besetzt werden. Den Posten des Vorstandes übernahm Heinrich Kilian, als Kommandant wurde Johann Schreitmüller ins Amt gewählt.
Die kommenden Jahre standen ganz im Zeichen der Vorbereitungen auf das 100 jährige Gründungsfest der Wehr im Jahr 1985. So wurden beispielsweise am 05. März 1983 zur Unterstützung der Vorstandschaft weitere sechs Feuerwehrmänner in den Festausschuss gewählt. In der Generalversammlung im November 1983 stand ein Mitgliederbschluss auf der Tagesordnung, ob die alte Vereinsfahne noch einmal restauriert werden sollte, oder ob eine neue Vereinsfahne angeschafft werden sollte.

Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile wurde mit 71 von 72 Stimmen die Neuanschaffung beschlossen.

Neben allen Festvorbereitungen wurde aber auch die Ausbildung von den Kommandanten Schreitmüller und Dürrwanger nicht vernachlässigt. So musste im Jahr 1983 aufgrund der hohen Teilnehmerzahl von insgesamt 21 (!) Feuerwehrmännern die Abnahme des Leistungsabzeichens auf zwei Termine, nämlich am 18 Mai und am 31.August 1983 verteilt werden.

Bei diesem Leistungsabzeichen konnten erstmals in der Geschichte der Wehr neun Männer das Leistungsabzeichen in der Stufe „gold/blau“ (heute Stufe 5) verliehen werden.

Nach langen Vorarbeiten konnte vom 28. Juli bis 01. Juli 1985 das 100 jährige Gründungs-fest der Freiwilligen Feuerwehr Ebermergen gefeiert werden.

Die Feierlichkeiten begannen am Freitag, den 28. Juli 1985 mit einem Standkonzert an der Linde und dem Empfang des Patenvereines, der Freiwilligen Feuerwehr Mauren. Nach dem Einzug ins Festzelt nach der Schirmherr und Bürgermeister der Stadt Harburg, Anton Fischer den Bieranstich vor. Unter den Klängen der Musikkapelle Tapfheim wurden verdiente Mitglieder ausgezeichnet.

Der Samstag stand ganz im Zeichen eines großen bunten Abends, für dem es gelang mit den „Original Lechschwaben“ eine Top-Stimmungskapelle zu verpflichten. Diese wurden ihrem guten Ruf mehr als gerecht und brachten in kurzer Zeit das Zelt zum Beben.

Der Höhepunkt des Festes war der Sonntag. Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes mit Pfarrer Jürgen Adler wurde die neu angeschaffte Vereinsfahne geweiht. Anschließend zogen die Fahnenabordnungen zum Friedhof um den gefallenen und vermissten Kameraden der beiden Weltkriege zu gedenken.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Zelt erfolgte der große Festumzug durch das Dorf. Für Stimmung sorgte im Anschluss die Musikkapelle Altenmünster.

Der Montag stand im Zeichen eines Kindernachmittages und einem gemütlichen Festausklang mit den Zusamtaler Musikanten.

Die folgenden Jahre waren geprägt von großer Konstanz, wie sie in der bisherigen Vereinsgeschichte nur selten zu finden war. Innerhalb der Vorstandschaft gab es nur sehr wenige personelle Veränderungen, die technische Ausstattung der Wehr wurde vorangetrieben. Nachdem die technische Ausrüstung dem Stand der Zeit entsprachen, wurde zunehmend Augenmerk auf die Anschaffung von Schutzanzügen und die theoretische Ausbildung der Wehr gelegt.
So nahmen an den Leistungsprüfungen in den kommenden Jahren immer zwei bis drei Löschgruppen á 9 Mann teil.

Mit der Friedhofserweiterung und der daran angrenzenden neuen Leichehalle erhielt die Feuerwehr im Jahr 19xx endlich einen weiteren dringend benötigten Raum. Das Feuerwehrgerätehaus entsprach schon länger nicht mehr dem aktuellen Stand, da zum Beispiel keinerlei Sozial- und Sanitärräume zur Verfügung standen. Im Untergeschoss der Leichenhalle bekam die Feuerwehr nun zwei Räume zur Verfügung gestellt. Im kleineren Raum fand man Platz für den Fahnenschrank und einen kleinen Tisch, der größere Raum diente zum Deponieren von Watstiefeln, Schutzanzügen und allerlei sonstiger Gerätschaften.

Bald sollte sich dieser Raum als sehr vorteilhaft erweisen. Im Dezember 1993 brach das sogenannte „Jahrhunderthochwasser“ über Ebermergen herein. Innerhalb von wenigen Tagen stieg der Pegel der Wörnitz von einem Normalstand von ca. 1,50 m auf über 5,18 m an. Am 21.12.1993 führte die Wörnitz 444 m3 Wasser pro Sekunde. Zahlreiche Häuser waren davon betroffen.

Die Feuerwehrleute waren über mehrere Tage hinweg im Dauereinsatz. Zur Koordination dieses Großeinsatzes richtete Kommandant Schreitmüller in eben diesem Raum eine „Einsatzzentrale“ ein. So war die Feuerwehr direkt vor Ort des Geschehens und man hatte eine Anlaufstelle von der aus alle anstehenden Maßnahmen koordiniert wurden. Von hieraus wurden Schichtpläne erstellt, Einsätze koordiniert und mit externen Hilfskräften abgestimmt. Es wurden Stege für die Bevölkerung errichtet, Vieh aus Stallungen evakuiert und parallel dazu andere ehemalige nicht mehr genutzte, aber hochwassersichere Stallungen soweit hergerichtet, dass dort kurzfristig Kühe und Schweine für ein paar Tage aufgenommen werden konnten. Zahlreiche Helfer waren damit beschäftigt Sandsäcke zu füllen, die dann von den Feuerwehrleuten verbaut wurden; unzählige Keller wurden in diesen Tagen ausgepumpt. Nachdem alle benachbarten Gemeinden entlang der Wörnitz in derselben Weise vom Hochwasser betroffen waren, war auch keine Unterstützung von der Stützpunktwehr aus Harburg zu erwarten. Umso dankbarer war man in Ebermergen, als sich die Freiwillige Feuerwehr Mauren spontan zur Hilfeleistung anbot und fortan mehrere Tage in Ebermergen im Einsatz war. Ebenso hilfreich war der Einsatz des THW, die nach zwei Tagen mit insgesamt vier Einsatzfahrzeugen in Ebermergen vor Ort waren um mit zusätzlichen Pumpen den Kampf gegen das Wasser zu unterstützen.

Kaum waren die Schäden dieses gewaltigen Hochwassers einigermaßen beseitigt, stand bereits die nächste Katastrophe bevor. Nur fünf Monate später wurde der Ort im April 1994 von einem neuen, in den Ausmaßen noch gewaltigeren Hochwasser heimgesucht. Am 14. April 1994 stieg die Wörnitz bis auf einen Pegel von 5,28 m an. Wieder kämpften die Einwohner Ebermergens zusammen mit „ihrer“ Feuerwehr fast zwei Wochen gegen die Wassermassen an.

In der Generalversammlung am 20. November 1993 stelle Kassierer Herbert Heinze sein Amt aus privaten Gründen zur Verfügung. Neuwahlen standen zwar erst 1994 wieder an, doch bei dieser wichtigen Position wollte man keinesfalls solange warten und so wurde an diesem Abend nur das Amt des Kassierers neu besetzt. Nachfolger von Herbert Heinze wurde Volker Ostertag, der bis zum Jahr 2012 dieses Amt ausübte.

Der Generationswechsel wurde dann in der Generalversammlung am 18. November 1994 fortgesetzt. Vorstand Heinrich Kilian und Kommandant Johann Schreitmüller stellten sich nicht mehr zur Wahl. Im Laufe der Versammlung konnte Kommandant Schreitmüller noch einmal für eine weitere 6-jährige Amtszeit gewonnen werden. Allerdings fehlte damit noch immer ein Vereinsvorstand. Schließlich stellte sich Jörg Röthinger zur Wahl. Im Alter von nur 23 Jahren übernahm er die Führung der Feuerwehr und hatte dieses Amt bis zum Jahr 2012 inne, was ihn mit einer Amtszeit von 18 Jahren nach dem Vereinsgründer Friedrich Weidner (Vorstand von 1885 – 1908) zum Vorstand mit der zweitlängsten Amtszeit in der Vereinsgeschichte macht.

Die zweite Hälfte der 90er Jahre und die ersten Jahre der 21. Jahrhunderts waren geprägt von dem Wunsch nach einer dringend erforderlichen Erneuerung der Ausrüstung. Neben dem bereits geschilderten nicht mehr zeitgemäßen Stand des Feuerwehr-Gerätehauses kam auch das TSF in die Jahre. Zudem machte die Motorspritze aus dem Jahr 1956 immer öfters Probleme. Verschiedene Anträge der Wehr an die Stadt Harburg wurden aufgrund fehlender finanzieller Möglichkeiten mehrmals verschoben.

Im Jahr 1994 konnte die Feuerwehr erstmals mit Funkgeräten ausgerüstet werden. Die Stadt Harburg finanzierte die Anschaffung eines Fahrzeugfunks und drei Handsprechfunkgeräten.

Somit war es der Feuerwehr endlich möglich während eines Einsatzes Kontakt mit anderen Rettungskräften aufzunehmen und die Arbeiten enger als bisher abzustimmen. Im Jahr 2000 konnte der Wehr zur Bewältigung ihrer Einsätze eine neue Tragkraftspritze übergeben werden. In einer kleinen Feierstunde übergab die Fa. Rosenbauer in Anwesenheit von Bürgermeister Anton Fischer, Kreisbrandinspektor Gert Schätzl und Kreisbrandmeister Wolfgang Gruber die neue TS 8/8 vom Typ Rosenbauer Fox II an die Ebermergener Wehr. Angetrieben wird diese Tragkraftspritze von einem BMW Boxer Motor.

In der Generalversammlung am 17. November 2000 vollzog sich Teil 2 des Generationswechsels. Nach insgesamt 21 Jahren (!) legte Johann Schreitmüller als dienstältester Kommandant in der Geschichte der Feuerwehr sein Amt nieder. Mit ihm stellte sich auch der genauso lange im Amt befindliche stellvertretende Kommandant Frieder Dürrwanger nicht mehr zur Wahl. Als neuen Kommandanten wählten die Aktiven Peter Wiedemann. Zum Stellvertreter wurde Alexander Beck gewählt.
Ein Jahr nach seinem Rücktritt als Kommandant ließ es sich die Freiwillige Feuerwehr Ebermergen nicht nehmen, ihren langjährigen Kommandanten Johann Schreitmüller für seine außerordentlichen Verdienste um die Wehr zum ersten Ehrenkommandanten in der Geschichte der Ebermergener Feuerwehr zu ernennen.

Dieser Umbruch war zugleich der Start ins neue Jahrtausend, das gleich im ersten Jahrzehnt wesentliche Veränderungen für die Feuerwehr bringen sollte.
Im September 2002 kam völlig überraschend die Stadt Harburg auf die Freiwillige Feuerwehr Ebermergen mit der Mitteilung zu, es gäbe eventuell eine Möglichkeit in Ebermergen ein neues Feuerwehr-Gerätehaus zu errichten. Als Standort für das neue Gerätehaus, war das ehemalige „Münzinger-Anwesen“ in der Angelgasse angedacht.

Es folgten verschiedene Besprechungen mit der Stadt Harburg und es wurden erste Pläne gefertigt. Man ging von einem zweistöckigen Gebäude aus, das im Erdgeschoss Platz für 2 bis 3 Stellplätze bieten sollte, im oberen Stockwert, sollte ein Schulungsraum mit kleiner Küchenzeile und sanitären Anlagen untergebracht sein.
Andererseits wurden aber auch immer mehr Bedenken bezüglich des Standorts laut. Insgesamt wäre das neue Gerätehaus zwischen Morschbach und Pfarrgasse räumlich sehr eingeengt gewesen und zudem befindet sich der Platz direkt im Hochwassergebiet.

Mitten in diese Überlegungen kam auf einmal die Meldung, dass die Raiffeisen-Volksbank daran denke das mittlerweile leer stehende ehemalige Raiffeisen-Lagerhaus im Reismühlenweg und die daran angrenzende Grundstücksfläche zu verkaufen. Die Stadt Harburg nahm Kontakt auf und innerhalb kurzer Zeit wurde 2004 der Kauf vollzogen. Während auf der freien Grundstücksfläche insgesamt vier Bauplätze geschaffen wurden, sollte das ehemalige Lagerhaus zum neuen Feuerwehr-Gerätehaus umgebaut werden.

Erneut stieg man nun in die Planungsphase ein und stellte allerlei Überlegungen an. Insbesondere die Größe des Gebäudes war immer wieder ein Diskussionspunkt.

Schließlich einigte man sich darauf, dass das Gebäude in der vorhandenen Größe genutzt werden solle. Es werden insgesamt 3 vollwertige Stellplätze in dem Gebäude geschaffen. Darüber hinaus bietet das Gebäude Platz für einen Schulungs- und Wirtschaftsraum, sanitäre Anlagen, eine kleine Küche und ein Büro. Die Größe wurde letztlich damit gerechtfertigt, dass der zur Verfügung stehende Platz genutzt werden könne um die ebenfalls unter Raumnot leidende Stützpunktwehr aus Harburg zu entlasten, indem einige Gerätschaften künftig von Ebermergen betreut werden sollen. Die Feuerwehr Ebermergen hatte jetzt die historische Chance den so lange gehegten Wunsch nach einem zeitgemäßen Feuerwehr-Gerätehaus zu realisieren.

Es wurde ein finanzielles Konzept erarbeitet, das vorsah, dass die Stadt Harburg ein fest definiertes Budget für den Bau zur Verfügung stelle, die Arbeiten werden unter Regie bzw. in Eigenleistung von der Freiwilligen Feuerwehr Ebermergen erbracht.

Dieses Konzept wurde der Generalversammlung vorgestellt und nach lebhafter Diskussion von den Mitgliedern einstimmig angenommen.

Im nächsten Zug wurde zur Koordination des Bauvorhabens und zur Entlastung der Vorstandschaft ein Bauausschuss gewählt. Ihm gehörten aus der Vorstandschaft Werner Schreitmüller, Stefan Göttler, Georg Dambaur und Alexander Beck an; daneben wurden Günter Winter und Martin Schreitmüller hinzugezogen. Es wurde also gebaut.

Im Juli 2005 allerdings tauchte mittlerweile ein neues Problem auf: Der TÜV sprach dem Ebermergener TSF die Verkehrstauglichkeit ab. Nach gut 30 Jahren hatte das erste Feuerwehrauto Ebermergens ausgedient. Ebermergen brauchte also so schnell wie möglich Ersatz. Eine Neubeschaffung von Seite der Stadt Harburg war kurzfristig nicht realisierbar. Also strebte man übergansweise die Anschaffung eines kostengünstigen Gebrauchtfahrzeugs an. Über das Internet wurde man auf möglicherweise geeignetes Fahrzeug aufmerksam. Bei einem Vor-Ort-Termin in Fulda wurde das Fahrzeug, ein Bachert LF8 auf Basis eines Mercedes-Benz MB409, in Augenschein genommen und sofort gekauft. Das Fahrzeug ist Baujahr 1981 und war zuvor in der Lüneburger Heide eingesetzt. Dank dem großen Engagement von Jürgen Widemann und Frank Widemann wurde das Fahrzeug in vielen Stunden überholt und wesentliche Teile ausgebessert, so dass es schließlich im März 2006 offiziell in Dienst gestellt werden konnte. Der Fahrzeugtyp ist zwar ein LF8, die Beladung aber nach wie vor die eines Tragkraftspritzenfahrzeuges.

Kaum war das „neue“ Fahrzeug „in Amt und Würden“, begann eine fast unheimliche Einsatzserie, wie sie die letzten Jahrzehnte nicht mehr da gewesen war.

Am 08. März 2006 geriet das Sägespansilo der Schreinerei Hertle in Brand. Nur zwei Tage später entzündete sich das Sägespansilo in der benachbarten Stilfabrik Löw.
Am 29. Juni wurde die Wehr zu einem Großbrand bei der Firma Märker gerufen.
Am 05. Juli 2006 geriet erneut das Sägespansilo der Stilfabrik Löw in Brand. Ende Juli wurde die Wehr innerhalb von zwei Stunden zu zwei Einsätzen gerufen. Zuerst ereignete sich ein Fahrzeugbrand durch Selbstentzündung, anschließen stand eine alte Weide am Kinderspielplatz in der Langgasse in Flammen – verursacht wahrscheinlich durch zündelnde Kinder. Schließlich ereignete sich im September noch ein schwerer Verkehrsunfall auf der B25. In diesem Jahr leisteten 234 Aktive der Freiwilligen Feuerwehr Ebermergen bei insgesamt 14 Einsätzen 671 Einsatzstunden!

Ein Wechsel in der Führungsriege stand in der Generalversammlung am 17. November 2006 an. Kommandant Peter Wiedemann stellte sich nicht mehr zur Wiederwahl. Neuer Kommandant wurde der bisherige Stellvertreter Alexander Beck. Neuer Stellvertreter wurde der langjährige Gruppenführer Werner Schreitmüller.

Auch Georg Dambaur, zuletzt Schriftführer und früher Zugführer stellte sich nach über 25 Jahren in der Vorstandschaft nicht mehr zur Wahl. Sein Amt übernahm fortan Günter Lernhard.

Mittlerweile warf auch das 125-jährige Gründungsfest der Feuerwehr im Jahr 2010 seine Schatten voraus. Zu diesem Zweck wurde im Rahmen der Generalversammlung ein Festausschuss, bestehend aus folgenden 14 Mitgliedern bestimmt: Jörg Röthinger, Alexander Beck, Volker Ostertag, Günter Lernhard, Michael Krauß, Marcus Keßler, Jürgen Keßler, Gunther Röthinger, Karl Schreitmüller, Marc Widemann, Martin Mühleidner, Andreas Löw, Andrè Wagenknecht und Thomas Farys.

Als Festtermin wurde bereits der Zeitraum vom 18. – 21. Juni 2010 festgelegt.

Mit dem Bau des Gerätehauses und den Vorbereitungen des Gründungsfestes sind zudem auch die Schwerpunkte in den folgenden Jahren genannt.

Im September 2005 begannen die Bauarbeiten. In einem enormen Maß an Eigenleistung machten sich die Mitglieder der Wehr daran „ihr“ neues Feuerwehr-Gerätehaus zu gestalten. Nach über 8.000 ehrenamtlich und unentgeltlich geleisteten Stunden steht das neue Feuerwehr-Gerätehaus in Ebermergen heute kurz vor der Fertigstellung.

Besonders erwähnt sei noch, dass im Januar 2010 Doris Löw als erste Frau in die aktive Mannschaft der Feuerwehr Ebermergen eintrat.

Wir sind sicher, dass mit diesem Gebäude künftig alle Voraussetzungen erfüllt, um dauerhaft in Ebermergen eine schlagkräftige Feuerwehr zu unterhalten. Daneben wird das neue Gebäude künftig sowohl verschiedenen, auch überregionalen Ausbildungsveranstaltungen als Veranstaltungsort dienen und ein wesentlicher neuer Anlaufpunkt für die gesamte Dorfgemeinschaft in Ebermergen sein.